Archäologisches Museum
im spätgotischen Herzogkasten


Das Metallzeitalter beginnt 2. Jahrtausend v. Chr.
In der beginnenden Bronzezeit werden zunehmend exponierte Stellen an wichtigen Verkehrswegen aufgesucht wie in der Vitrine "Der Frauenberg von Weltenburg in der Bronzezeit" angesprochen. Von der Siedlung auf dem Frauenberg zeugen außer Gefäßen, Scherben, einem verlorenen gegangenen goldenen Noppenring, Sichelblätter und Pfeilspitzen auch die Reste eines Bronzegießers in Form von Gußkuchen. Das dazugehörige Bronzebeil befindet sich am Informationsstand.
Die Vitrine "Bronzezeitliche Grabfunde". Im Totenbrauchtum setzt sich der Grabhügel durch, der wohl aus der gleichen Idee wie die ägyptischen Pyramiden entstand. Entsprechend seinem Wohlstand bekam der Tote Schmuck oder Waffen aus der goldähnlichen Bronze mit ins Grab. Die 1 m lange Bronzenadel - die längste, die es überhaupt gibt - dürfte das Leichentuch verschlossen haben. Als Besonderheit kann die Pithos-Bestattung von Kelheim hervorgehoben werden, der westlichste Verbreitungspunkt einer in Griechenland und Anatoloien verbreiteten Sitte.
Die Vitrine "Bronzezeitliche Siedlungsfunde" zeigt Gebrauchskeramik, aber auch den Inhalt einer Abfallgrube. Im Gegensatz zu den Grabfunden kamen in der Siedlung meist nur zu Bruch gegangene Gefäße in den Boden. In der Bronzezeit treten immer häufiger große Webgewichte auf, die an das Aufkommen eines Webstuhles in der graphisch dargestellten Art denken lassen.
Bronzezeit in Kelheim im Naturpark Altmühltal
Der Informationsstand zur Bronzezeit beschäftigt sich mit:
  1. Dem neuen Metall Bronze, einer Legierung und Kupfer und Zinn. Neue Berufe (Prospektor auf der Suche nach Kupfererz, Bergmann, Gießer, Händler u.s.w.) entstanden und damit eine Wirtschaft, die nicht mehr auf Selbstversorgung basiert.
  2. Bronze wurde in Barren verhandelt. Sie sind im Boden deponiert worden, genau wie zu Bruch gegangene Stücke. An feucht situierten Plätzen findet man sehr häufig Weihegaben
  3. Dem Grußverfahren, vom offenen Gruß zum Schalengruß bis hin zur verlorenen Form im Wachsausschmelzverfahren
  4. Dem Totenbrauchtum während der Bronzezeit. Eine Verbreitungskarte zeigt alle Grabhügel in der Umgebung von Kelheim