Archäologiepark Altmühltal


Frühkeltische Mauer
Die auf dem Michelsberg heute noch sichtbaren Wall- bzw. Befestigungsanlagen die 260 m westlich der Befreiungshalle gradlinig in Nordsüd-Richtung verlaufenden, wurden 1997 auf ungefähr 200 m archäologisch untersucht. Man hielt diesen markanten Abschnittswall für frühmittelalterlich, d. h. aus dem 10. Jh. n. Chr. Doch die Grabungen belegten, dass der Wall mindestens in vier Bauabschnitten errichtet wurde. Als älteste Bauphase ließ sich eine Reihe mächtiger Pfosten mit dazwischen stehenden Mauersegmenten aus Plattenkalken nachweisen. Eine darüber liegende, 50 cm starke Brandschicht lässt auf ein Feuer schließen, dass diese Befestigung bereits um 1.850 v. Chr. zerstörte. Danach erneuerte man die Befestigung ähnlich wie bereits während der Bronzezeit mit Eichenstämmen und Mauern aus Plattenkalken. Doch diese Baumaßnahme fand erst einige Zeit später, am Übergang vom 6. zum 5. Jh. v. Chr. statt, zur Zeit der frühen Frühkeltische Mauer im Archäologiepark Altmühltal in Kelheim im Naturpark Altmühltal Kelten.

Die Rekonstruktion der Befestigung auf dem Kelheimer Michelsberg ist direkt an den Wall, den verfallenen Resten der vorgeschichtlichen Befestigungsanlage angebaut. Die rekonstruierte Mauer zeigt die frühkeltische Ausbauphase. Doch diese Mauer ist nicht intakt dargestellt, sondern im fortgeschrittenen Verfall: Die Eichenstämme und die dazwischen liegenden Mauern sind niedriger als zur frühen Latènezeit. Die Reste der gänzlich verfallenen frühkeltischen Befestigung sieht man noch deutlich und hoch aufragend: es ist die hügelartige Erhebung des Erdwalls.